Die ersten zwei Wochen

In den ersten zwei Wochen nach dem Schlüpfen benötigen die Wachtelküken Wärmezufuhr. Hierzu habe ich ein Aquarium der Abmessung b=800 / t=350 / h=400 mm umgebaut. Über einen Steckdosendimmer wird eine Wärmelampe (hier: Dunkelstrahler 150 Watt) angesteuert und so geregelt, dass die ersten vier Tage eine Temperatur von ca. 35 ... 37 °C herrscht. Beim genauen hinschauen auf nachfolgendem Bild erkennt man, dass die Wärmelampe in der rechten Hälfte angebracht ist und dass Futter und Wasser auf der linken Seite des Aquariums stehen. Dadurch sollen die Küken langsam an die Kälte gewöhnt werden. Ich habe zwar einen Temperaturfühler im Aquarium (einfache Wetterstation) aber letztendlich regle ich nach dem Wohbefinden der Küken. Machen sie einen großen Kreis um die Lampe herum ist ihnen zu warm, kuscheln sie sich mittig um die Lampe aneinander so friert sie.

Ab dem fünften Tag wird die Temperatur dann Schritt für Schritt heruntergeregelt bis nach zwei Wochen Raumtemperatur erreicht ist. Auf dem Bild ist auch eine Lampe mit Zeitschaltuhr zu sehen. Am ersten Tag lassen ich das Licht nachts jede Stunde je 15 Minuten brennen und verlängere dann Schritt für Schritt die Dunkelheit. Das hat den Sinn, dass die anfangs sehr hungrigen Küken auch nachts ihr Futter finden.

Kükenheim aus Aquarium


Das Wachtelkükenheim ist hinten, unten und dreiviertel an den Seitenwänden mit Styropor beklebt. Dadurch soll der Wärmeverlust minimiert werden und meine Stromrechnung geschont werden. Je Aufzucht sind es immerhin 16 Kilowattstunden Stromverbrauch. Das Futter reiche ich die ersten Tage auf einem ebenen Brett und später mit einem Futterspender. Die ersten drei Tage bekommen die Küken nur Blaumohn und ggf. etwas gekochte Ei (siehe Schale im Bild). Ab dem vierten Tag wird Kükenstarter verwendet und der Blaumohnanteil bis Ende Woche zwei reduziert. Als Kükenstarter verwende ich "Mifuma Ziergeflügel Aufzucht ZA" welches mit 26 % Rohprotein speziell auf den Bedarf der Kleinen abgestimmt ist.

Sehr wichtig ist auch die Wassertränke. Es muss eine Tränke mit sehr schmalen Rand sein, da die Küken sonst ertrinken. Das Wasser sollte am Tag auch zweimal gewechselt werden. Die erste Woche gebe ich noch "Pikovit" als Zusatz ins Wasser, um den Kleinen mehr Calzium anzubieten.

Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man direkt nach dem Schlüpfen ein Frottee-Handtuch als Unterlage in der Küken-Aufzuchtstation verwenden. Die Zehen der Küken sind direkt nach dem Schlüpfen noch unförmig und die Küken rutschen auf dem Untergrund leicht aus und bekommen Spreizbeine.

Als weiterer wichtiger Punkt ist anschließen das Einstreu zu nennen. Die erste Woche sollte entweder auf Gitter mit Maschenweite 10 mm oder kleiner gearbeitet werden oder man wechselt täglich Küchenrolle als Boden. Letzteres halte ich für eine artgerechte Variante. Dann wird auf Hobelspäne umgestellt. Wachteln haben einen natürlichen Instinkt alles vom Boden aufzupicken. Wäre Sand, Sägemehl oder ähnliches im Kükenheim so füllt dies deren Magen und die Tiere würden bei "vollem" Magen verhungern.


Video "Wachtelküken zwei Tage alt"

 
Als Flächenbedarf wird in der Literatur 80 cm2 für die ersten zwei Wochen angegeben. Mit meiner Grundfläche von 80 x 35 cm kann ich also 35 Wachteln aufziehen. Es macht richtig Spaß den Kleinen beim Wachsen zuzusehen und man wundert sich wie schnell die Küken in den ersten Tagen wachsen. Das gefällt auch meinem Hund. Für ihn ist es ein Vergnügen mit der Schnauze bis an die Scheibe zu rücken, regungslos zu verharren und den sich bewegenden Küken mit den beiden großen Augen zu verfolgen.

Verfolgen will ich das natürlich auch, auch unterwegs. Aus diesem Grund wird mit der Webcam das Wohlbefinden der Küken, die richtige Temperatur, ob Wasser und Futter noch ausreicht mit dem Smartphone beobachtet !

Woche drei bis sechs


Video "Wachtelküken zwei Wochen alt im Kaninchenkäfig"

 
Bis zur 5 ... 6 Woche kann man die Hähne noch mit den Hennen zusammen halten. Dann werden sie geschlechtsreif und es kann passieren, dass die Hähne sich gegenseitig stark verletzen. Im kalten Frühjahr belasse ich die Jung-Wachten noch bis zur 5 ... 6. Woche in einem Kaninchenkäfig im Haus (siehe Video). Dann dürfen sie in den endgültigen Stall im Freien. Bis zur 6. Woche füttere ich noch Mifuma Ziergeflügel Aufzucht ZA mit 26 % Rohprotein. Anschließend muss bei den Hennen auch Mifuma ZZH mit weniger Rohprotein umgestellt werden, da es sonst zu zu großen Eiern und Leid für die Tiere führen kann.

Die Hähne können noch bis zur 10. Woche das Kükenfutter bekommen. Dann sind sie bereits schlachtreif.


Wachstum der Wachteln   download