Kunstbrut mit dem Wachtel-Motorbrüter


Video "Eier wenden des Brutapparates R-COM20"

 

1.) Vorbereitungen

Zunächst braucht man Hennen und mindestens einen Hahn zum Befruchten der Eier. Ich arbeite mit fünf Hennen auf einen Hahn. Die Eier dürfen nach dem Sammeln nicht gewaschen werden. Anschließend sollten die Wachteleier für mindestens 24 Stunden, jedoch längstens für 10 Tage möglichst im Dunkeln bei ca. 10 ... 15 ° C und nicht zu trocken gelagert werden. Ein- bis zweimal pro Tag wenden.
Ich habe mich - da ich berufstätig bin - für einen vollautomatischen Brutapparat entschieden, der sowohl Temperatur, Luftfeuchte und das Wenden automatisch macht. Mit dem R-COM 20 habe ich bisher gute Erfahrungen gemacht.

Vorab sollte man sich überlegen, wieviel Hennen man nach dem Ausbrüten benötigt. Als Faustwert kann man sagen, dass man ca. die vierfache Menge an Eiern braucht als man später Hennen will; dies gerechnet mit 50 % Schlupfquote und 50 % Hennenanteil. Wenn man Pech hat, so kann man auch bis zu 70 % Gockel haben.

Den Brutapparat reinigt und desinfiziert man am besten auch einen Tag bevor es losgeht und heizt ihn auf.

2.) Phase 1 - Die ersten drei Tage

In den ersten drei Tagen wird die Temperatur auf 37,6 °C (nur gültig für Motorbrüter wie, z. B. mein R-COM 20, Flächenbrüter 38,3 °C Eioberkante) eingestellt und die relative Luftfeuchte auf 57 % eingestellt. Wichtig ist, dass in den ersten zwei Tagen die Wachteleier nicht gewendet werden, da sich in dieser Zeit die Adern bilden und diese beim Wenden platzen könnten. Nicht vergessen, den Wasserstand regelmäßig zu prüfen und ggf. nachzufüllen.

3.) Phase 2 - Tag drei bis vierzehn

In diesen Tagen wird die Temperatur bei 37,6 °C und die relative Luftfeuchte bei 57 % belassen. Ab dem dritten Tag wird das automatische Wenden zugeschalten. Ich verwende das einstündige Wendeintervall. Das Video auf dieser Seite zeigt das vollautomatische Wenden der Wachteleier mit dem R-COM 20. Das Wasser ist regelmäßig zu prüfen und ggf. nachzufüllen.

4.) Phase 3 - Tag vierzehn bis siebzehn

Am siebzehnten Tag schlupfen die Wachtelküken. Ab dem 15. Tag wird die relative Luftfeuchte Schritt für Schritt auf ca. 67 ... 70 % erhöht. Dies hat den Sinn, dass hiermit die Schale der Eier weicher wird und das Schlupfen erleichtert wird. In die gleiche Richtung ziehlt das Absenken der Temperatur auf 37,4 °C am 15. Tag. Die Küken müssen sich beim Schlüpfen sehr anstrengen und es wird ihnen daher von selbst warm. Auch das Wenden der Eier wird in der Phase drei abgeschaltet. Bei Brutapparaten mit geringem Luftaustausch mit der Umgebung sollte man am 16. Tag die Brutmaschine für 15 Minuten öffnen damit Sauerstoff in den Brutapparat und in die Eier gelangen kann.

Dann ist es endlich soweit. Am 17. Tag schlüpfen die Küken. Anschließend sollen sie bis sie trocken sind noch 12 ... 24 h im Brüter bleiben. Den Brutapparat noch bis zum 21. Tag weiter laufen lassen, da es Nachzügler geben kann.
Über die Schlupfrate wird viel geschrieben. Sie kann von null bis 90% gehen. Als normal würde ich 70 ... 80 % ansehen, wenn die Eier aus eigener Zucht stammen. Falls Transport, längere Lagerung, zu hohe oder tiefe Temperaturen mit ins Spiel kommen, so kann man froh sein, wenn man 50 % erreicht.

Den gesamten Vorgang der Wachtel-Kunstbrut habe ich in einer EXCEL-Datei zusammengefasst, die weiter unten heruntergeladen werden kann. Einfach darin das Startdatum ändern, ausdrucken und neben den Brutapparat legen. Viel Erfolg !

Video "Schlüpfen eines Kükens"

 
 



EXCEL Planer für Motorbrüter R-COM 20   download